Eine Reportage von Franziska Kampmann.
„Galileo stellt uns eine Anfrage? Sie möchten zwei Tage den Rettungsdienst begleiten? Das wird spannend!“, dachte ich, als die Anfrage bei uns eintraf. Reporter Jan Stremmel und sein Team möchten im Rahmen der Galileo X-Days unseren Rettungsdienst begleiten. Sofort schoss mir durch den Kopf: Wie aufregend wird das wohl werden? Ich wusste, dass das eine einzigartige Möglichkeit war, um die Arbeit unserer Mitarbeitenden im Rettungsdienst möglichst vielen Menschen zu zeigen. Doch gleichzeitig spürte ich auch eine leichte Anspannung. Wie wird das sein? Möchten sie sich so über die Schulter schauen lassen? Und ehrlich gesagt, stellte ich mir auch die Frage, wie ich selbst diese zwei intensiven Tage überstehen würde.
Nach interner Rücksprache und Gesprächen war klar: Die Rettungswache Buxtehude wird der Ort des Geschehens sein. Die beiden Notfallsanitäter Benjamin und Robin werden Jan Stremmel an die Seite nehmen und sich begleiten lassen.
Die Zeit ist verflogen und dann war er da – der Donnerstag. An der Rettungswache angekommen, war meine Spannung und Aufregung deutlich spürbar. Zum Glück stellte sich schnell heraus, dass Jan Stremmel und das Team – ein Redakteur, ein Tonmann und ein Kameramann – nicht nur Profis, sondern auch total sympathische Typen sind. Die Erleichterung war spürbar. Auch die beiden Kollegen aus dem Rettungsdienst, die sich bereit erklärt hatten, Jan und sein Team mit auf die Einsätze zu nehmen, fanden die Truppe sofort klasse.
Die erste Überraschung? Jan hatte während seiner Zeit als Zivildienstleistender schon Erfahrung im Rettungsdienst gesammelt. Notfallsanitäter Benjamin war beeindruckt, wie viel davon bei Jan noch präsent war. Nach ein paar Einweisungen war klar: Jan war bereit, wieder ins Geschehen einzutauchen. Und dann passierte es – das erste Einsatzsignal. Das Piepen erfüllte meine Ohren, und plötzlich stieg die Anspannung merklich an. Ich spürte, wie mein Herzschlag schneller wurde. Jetzt ging es tatsächlich los! Der Moment, als wir mit Blaulicht losfuhren, war nicht wirklich zu beschreiben.
Es war ein bisschen, als würde man in einen Film eintauchen, aber hier war alles real.
Der Verkehr, der sich vor uns öffnete, die Reaktionen der Autofahrer. Manche waren überfordert, andere reagierten perfekt. Es ist erstaunlich, wie schnell sich die Realität verändert, wenn ein Einsatzfahrzeug unterwegs ist. Wir kamen an der Einsatzstelle an. Es war zum Glück nichts Lebensbedrohliches, aber trotzdem spürte man das Adrenalin pochen – nicht nur bei mir. Nach der Erstversorgung und einem geduldigen Gespräch zwischen den Notfallsanitätern und der älteren Patientin wurde sie ins Elbe Klinikum Buxtehude gebracht. Im Anschluss diskutierten Jan und das Rettungsteam lebhaft über den Rettungsdienst. Was läuft gut im Rettungsdienst? Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Es wurde klar, dass es nicht nur um schnelle Hilfe geht, sondern auch um effiziente Abläufe und die Fähigkeit, sich jederzeit aufeinander verlassen zu können.
Am nächsten Tag standen wir wieder auf der Matte, alle überpünktlich und bereit für die nächste Runde. Mehrere Einsätze folgten, die uns zeigten, wie breit das Spektrum an „Notfällen“ ist. Doch ein Thema beschäftigte uns besonders: Nicht jeder Anruf bei der Leitstelle stellt einen echten Notfall dar. Einmal mehr wurde deutlich, wie oft der Rettungsdienst ausrücken muss, obwohl die Situation anders hätte gelöst werden können. Das kostet wertvolle Zeit und bindet Ressourcen, die an anderer Stelle dringend benötigt werden.
Diese zwei Tage waren eine wahre Achterbahnfahrt. Für uns Begleiter war es eine tiefgehende Erfahrung, die nicht nur den Alltag im -Rettungsdienst gezeigt hat, sondern auch die unglaubliche Verantwortung, die auf den Schultern der Einsatzkräfte lastet. Jeder Moment zählt, jede Entscheidung kann Leben retten. Am Ende des zweiten Tages waren wir alle erschöpft, aber erfüllt.
Und das Beste? Die Erlebnisse, die wir an diesen Tagen sammeln konnten, wurden mit einem breiten Publikum geteilt. Die Reportage über den Rettungsdienst wurde im Rahmen der Galileo X-Days am 5. November um 19:05 Uhr auf PRO7 ausgestrahlt.
Ein sehr großes Dankeschön geht an unsere beiden Notfallsanitäter Benjamin und Robin – vielen Dank für das Vertrauen und den Mut!
Franziska Kampmann,
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ausstrahlung verpasst? Vielleicht ist die Sendung bei Joyn noch kostenlos zu sehen. Eine Garantie gibt es dafür leider nicht.