Magazin Mensch

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Frisch gekocht für die Region

Bei Essen auf Rädern läuft nichts ohne Ralf Kappert und Katharina Buck. Sie organisieren, planen und packen mit an. Ihr Antrieb ist die Freude daran, Menschen mit einem frisch gekochten Mittagessen zu versorgen. Und das im Rundum-Sorglos-Paket! Fotos: © DRK
Bei Essen auf Rädern läuft nichts ohne Ralf Kappert und Katharina Buck. Sie organisieren, planen und packen mit an. Ihr Antrieb ist die Freude daran, Menschen mit einem frisch gekochten Mittagessen zu versorgen. Und das im Rundum-Sorglos-Paket! Fotos: © DRK

Ein Blick hinter die Kulissen von „Essen auf Rädern“

Es duftet nach frisch gekochtem Essen, Dampf steigt aus den großen Kesseln auf, geschäftiges Treiben erfüllt die Großküche der Schwinge Werkstätten. Hier, mitten im Zentrum der täglichen Menüproduktion, treffen wir Katharina Buck, die Leiterin der Großküche und somit Verantwortliche für den Menüservice „Essen auf Rädern“. Als Unterstützung steht ihr Ralf Kappert als Ansprechpartner und Koch zur Seite. ­Katharina Buck ist seit 2012 Teil der Schwinge Werkstätten. Mit einem herzlichen Lächeln begrüßt sie mich und beginnt sofort zu erzählen.

„Viele unterschiedliche Persönlichkeiten arbeiten hier als Team zusammen und bringen sich für die Menschen im Landkreis ein. Die Arbeit mit den ganz besonderen und sehr unterschiedlichen Personen macht es zu etwas ganz Besonderem“, sagt sie und lässt dabei den Blick durch den Bereich der Großküche schweifen.

Von aufgewärmt zu frisch gekocht – Ein Menüservice verändert sich

Noch vor einiger Zeit wurden die Gerichte für „Essen auf Rädern“ extern eingekauft, aufgewärmt und ausgefahren. Doch steigende Kosten und der Wunsch nach höherer Qualität führten zu einer grundlegenden Veränderung: Seit der Umstellung wird in der Großküche von Montag bis Freitag täglich frisch gekocht und dann direkt ausgefahren. „Die Preise unserer Lieferanten stiegen so stark, dass wir das Angebot nicht mehr für alle Menschen erschwinglich halten konnten. Wir wollten ein Essen anbieten, das für jedermann zugänglich ist – mit dem bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnis“, erklärt Katharina Buck die Entscheidung. Für die Kundinnen und Kunden bedeutet das: regionale Zutaten, frische Zubereitung und eine Extraportion Qualität und Liebe. Jedes Menü wird nun mit einem frischen Beilagensalat und einem Dessert serviert. Eine kleine, aber feine Verbesserung, die sehr geschätzt wird.

„Die Reaktionen waren durchweg positiv“, erzählt Katharina Buck und schmunzelt. „Viele unserer Kunden begrüßen, dass jetzt immer ein Salat dabei ist und natürlich auch, dass frisch gekocht wird!

Von der Küche bis zum Kunden – So funktioniert „Essen auf Rädern“

Ein Blick auf die Uhr zeigt: Es ist 7:30 Uhr – Zeit für die tägliche Teambesprechung. „Jeden Morgen starten wir gemeinsam, denn nur mit guter Koordination läuft hier alles rund.“ Gegen 9 Uhr verlassen die ersten -Menüs die Küche. Nicht nur für „Essen auf Rädern“, sondern auch für Kitas im ganzen Landkreis. Kurz darauf geht die Arbeit für den Menüservice weiter: Die frisch gekochten Mahlzeiten werden in Porzellangeschirr verpackt, versiegelt, für den Transport in Warmhalteboxen untergebracht und direkt in die Fahrzeuge geladen. Dann geht es ab zu den Kundinnen und Kunden.

„Da darf keine lange Standzeit entstehen, denn wir wollen, dass das Essen heiß bei den Menschen auf den Tisch kommt“, erklärt sie, während ein Teammitglied sorgfältig eine Warmhaltebox mit unterschiedlichen Gerichten bestückt.

Und das sind keine kleinen Mengen: Rund 2.000 Gerichte verlassen täglich die Küche! Dafür sind sieben Köchinnen und Köche, zehn Beschäftigte und eine „Abwaschfee“ im Einsatz. Eine halbe Tonne Gemüse wird pro Tag verarbeitet. Eine beeindruckende Zahl, die verdeutlicht, wie viele Menschen durch die Großküche jeden Tag mit frischen Speisen versorgt werden.

Lieblingsgerichte, Überraschungen und besondere Momente

Und was kommt besonders gut an? „Fleischgerichte sind der Renner! Braten, Rouladen – alles, was nach Hausmannskost schmeckt, ist gefragt“, verrät Katharina Buck mit einem Augenzwinkern.

Auch Flexibilität spielt eine große Rolle. „Viele unserer Bestellenden kombinieren die warmen Mahlzeiten mit Kaltgerichten für das Wochenende oder Feiertage. So kann sich jeder sein Menü individuell zusammenstellen.“

Manchmal geht der Service aber über die Essenslieferung hinaus. Eine Geschichte bleibt Katharina Buck besonders im Gedächtnis: „Eine unserer Fahrerinnen klingelte wie gewohnt bei einer Kundin. Doch niemand öffnete die Tür. Sie informierte uns sofort, und wir nahmen Kontakt zur Tochter auf. Es stellte sich heraus, dass die Dame -gestürzt war und dringend Hilfe brauchte. Zum Glück konnten wir schnell reagieren. Oft sind wir nicht nur Essenslieferanten, sondern auch ein wichtiger sozialer Kontaktpunkt für die Menschen.“

Abschließend fragen wir Katharina Buck, warum sich Menschen für „Essen auf -Rädern“ entscheiden sollten. Ihre Antwort kommt prompt und ohne Zögern: 

„Wir bieten das Rundum-sorglos-Paket für das Mittagessen: Frisch, regional und für jedermann.“

Und mit einem letzten Blick auf die dampfenden Kessel und das geschäftige Treiben in der Küche wird klar: Hier wird mit Herzblut gekocht! Für Menschen, die ein gutes Essen zu schätzen wissen.

„Endlich werde ich satt!“: Ein Telefonat mit Herrn George

Auch Herr George profitiert von dem neuen Konzept. Der 85-Jährige lebt allein und ist seit 2019 Kunde bei „Essen auf Rädern“. Als wir ihn anrufen, klingt er bestens gelaunt. „Ach, ich habe mich schon auf unser Gespräch gefreut! Schön, dass Sie anrufen.“ Seine Begeisterung über die Umstellung auf frisch gekochte Gerichte ist sofort zu spüren.

„Früher waren die Portionen oft etwas knapp für mich. Ich bin ein unruhiger Geist und viel zu Gange. Manchmal krabbel ich im Garten noch durch die Büsche, und da bekommt man ordentlich Hunger! Jetzt werde ich richtig satt. Das war früher nicht immer so.“

Für Herrn George ist das Essen mehr als nur eine Mahlzeit, es erinnert ihn auch an frühere Zeiten. „Meine Frau und ich haben 23 Jahre lang mit dem Wohnwagen auf Sylt Urlaub gemacht. Dort haben wir immer Fisch gegessen, das war Tradition. Deshalb freue ich mich heute besonders, wenn Fisch auf dem Speiseplan steht.“ Und auch der soziale Aspekt kommt für ihn nicht zu kurz neben der Verlässlichkeit, dass das Essen geliefert wird. „Ich bin viel unterwegs, da ist es wichtig, dass ich weiß, wann das Essen kommt. Und ehrlich gesagt: Ich freue mich jedes Mal auf den kurzen Schnack, wenn es an der Tür klingelt. Das sind immer nette Begegnungen.“ Seine positive Art macht das Gespräch besonders angenehm. Als er erzählt, dass er früher als Zimmermann gearbeitet hat, muss er lachen: „Die Fahrerin begrüße ich manchmal mit dem Spruch: ‚Hier steht der Bau in seiner Pracht, das meiste hab ich allein gemacht.‘ Dann lachen wir beide.“

Und wenn er den Menschen von „Essen auf Rädern“ etwas sagen könnte? „Ich möchte gerne ‚Danke‘ an alle sagen. Die Fahrerinnen und Fahrer sind immer sehr freundlich, und ich freue mich, wenn sie vorbeikommen. Die Menschen der Schwinge Werkstätten kochen sehr gut. Und mit dem DRK habe ich ja schon lange zu tun. Meine Frau wurde damals von der ambulanten Pflege versorgt, bis sie ins Pflegeheim musste. Auch da haben wir uns immer sehr wohl gefühlt. Ich bin froh,
dass es euch gibt!“

Man spürt, dass Herr George den Austausch genießt. Das Gespräch ist für ihn nicht nur eine kleine Abwechslung, sondern eine echte Freude.

Essen auf Rädern

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Im DRK-Service-Center erhalten Sie umfassende Informationen zu den vielfältigen Angeboten, Projekten und Dienstleistungen des Deutschen Roten Kreuzes in der Region.

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