„Wenn es brennt, bei Überschwemmungen ganze Dörfer betroffen sind oder bei Unfällen. Wer ist dann da? Genau, dann sind es die Ehrenamtlichen, die nicht weglaufen, sondern angerannt kommen. Sie helfen, wenn andere nicht mehr weiterwissen oder wegsehen. Sie leisten Erste Hilfe, retten Leben, versorgen Betroffene und errichten Notunterkünfte. Für mich, Marius Zwernemann, ist das Ehrenamt keine Option, sondern eine Verantwortung. Ich sage immer: „Wenn du selbst Probleme hast, möchtest du, dass andere dich unterstützen. Also sollten wir auch andere unterstützen und uns um sie kümmern.“
Marius ist 22 Jahre alt und ein junger Mann, der mit Herzblut für das Ehrenamt brennt. Geboren und aufgewachsen in Kehdingen, fühlt er sich mit seiner Heimatregion verbunden. Beruflich ist er Nutzfahrzeug-Mechatroniker bei der Firma Karl Meyer in Wischhafen. Eine Tätigkeit, die ihn ebenso erfüllt wie sein Einsatz beim Deutschen Roten Kreuz. Für ihn sind Beruf und Ehrenamt keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Mit seinem technischen Know-how kann er das DRK aktiv unterstützen. Er kümmert sich um die Werkstatttermine und Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge aus der DRK-Unterkunft in Bützfleth. Seine Leidenschaft für Technik verbindet er mit seiner Begeisterung für das Ehrenamt. Beides ergänzt sich perfekt.

Schon als kleiner Junge war Marius fasziniert vom Engagement seines Vaters Holger, der seit vielen Jahren aktiv im DRK-Ortsverein Bützfleth tätig ist. In jungen Jahren begleitete er ihn bei Kleidersammlungen und Veranstaltungen – immer neugierig und beeindruckt von der Arbeit der Helferinnen und Helfer. Diese frühen Erfahrungen prägten ihn tief. Mit 16 Jahren trat er in die DRK-Bereitschaft Bützfleth ein. Für ihn war es keine Frage des Ob, sondern nur des Wann. Schnell fand er seinen Platz im Bereich Logistik und Technik, wo er seine Stärken optimal einbringen kann. Seinen Weg begann er mit der Einsatzkräfte-Grundausbildung, gefolgt von verschiedenen Lehrgängen, die zentral im DRK-Kreisverband Stade stattfinden. Die Lehrgangskosten, die Einsatz-Uniform und die Schutzausrüstung, die im Einsatzfall nötig ist, werden dabei vollständig vom DRK gestellt. Er hat den Küchentechniker-Lehrgang belegt und strebt in Zukunft die Gruppenführer-Ausbildung im Katastrophenschutz an. Mit dieser Qualifikation kann er dann auch aktiv als Führungskraft an Einsätzen teilnehmen. Unterstützung gibt es von allen Seiten, sei es von den Führungskräften oder aus dem eigenen Team. Marius betont:
„Eine One-Man-Show funktioniert nicht. Im Ehrenamt zählt Teamgeist. Jeder Einzelne von uns ist ein wichtiges Zahnrad im großen Getriebe“.
Marius ist engagiert, zielstrebig und empathisch. Seine Werte „Respekt und Anerkennung“ treiben ihn an. Besonders die Dankbarkeit der Menschen gibt ihm Energie. „Ich erinnere mich zum Beispiel an die kostenlosen Corona-Testungen, die wir unteranderem am 1. Weihnachtstag durchgeführt haben. Die Dankbarkeit und Ehrlichkeit, mit der uns die Bürgerinnen und Bürger ihre Anerkennung ausgesprochen haben, waren unbeschreiblich“, sagt Marius. Dabei möchte er Menschen ermutigen, sich ebenfalls im Ehrenamt zu engagieren, denn er weiß, wie wertvoll und bereichernd es ist.
Marius’ Tipp für alle, die sich für das Ehrenamt interessieren: Redet miteinander! Kommunikation ist das A und O. Egal ob mit dem Arbeitgeber oder dem DRK, es gibt immer Wege, Ehrenamt und Beruf unter einen Hut zu bringen. Und vor allem: Einfach mal bei uns vorbeischauen! Ob auf einem Dienstabend oder über andere Plattformen. Das DRK bietet viele Möglichkeiten, unverbindlich reinzuschnuppern. Jeder ist bei uns willkommen, unabhängig von Herkunft oder Beruf. Es zählt der Wille, anzupacken und dabei zu sein.